17. April 2009

Das Ermitage-Museum


Neben dem Pariser Louvre und dem Metropolitan Museum in New York zaehlt die Ermitage in Sankt Petersburg zu den groessten Museen der Welt. Sie beherbergt fast drei Millionen Exponate.

Unter den Schaetzen sind ungefaehr 15 000 Gemaelde, 12 000 Skulpturen, 600 000 gra­phische Werke, ueber 600 000 archeologische Funde, eine Million Muenzen und Medaillen sowie 224 000 Gegenstaende der ange­wandten Kunst. Etwa 400 Raeume sind den Besuchern zur Besichtigung zugaenglich.




Streng gesagt geht die allererste Sammlung wiederum auf Peter I. zurueck, der Interesse fuer skythische Altertuemer zeigte.





Elisabet erweiterte die Sammlung ihres Vaters, aber als Gruenderin der Ermitаgе gilt doch Katharina II., die 1764 die ganze Sammlung des Berliner Kunsthaendlers Johann Ernst Gotzkowsky mit den 225 Gemaelden hоllaendischer und flaemischer Meister erwarb. Eben dieses Datum gilt als Gruendungsjahr der Ermitаgе. 1769 wurde die Gemaeldesammlung des Grafen Bruehl aus Sach­sen, spaeter noch einige auslaendische Sammlungen erworben.


Katharina betrieb das Sammeln planmaessig und systematisch und liess Gemaelde nicht nur aus beruehmten Sammlungen, sondern auch bei zeitgenossischen Kuenstlern kaufen. Zu ihren Lebzeiten galt die Kaiserin als einzige Besitzerin der Ermitagе-Sammlung. Als Katharina II. starb, war die Galerie des russischen Zarenhofes bedeutend und umfangreich geworden.


Nikolaj I. ergaenzte die Kunstsammlung mit Gemaelden italienischer und spanischer Meister.


Doch nicht nur die Zarensammlungen bilden den Reichtum der Ermitаgе. Die Maezene Scheremetjew, Stroganow иnd Jussupow stifteten einen Teil ihrer Kollektionen dem Museum. Die Malerei wurde auch durch Gobelins, Gravueren, Goldschmiedearbeiten, Skulpturen und Steinschnitzereien ergaenzt. Im Laufe der Jahre bereicherte sich die Sammlung der Еrmitаgе durch den Ankauf der einzelnen Gemaelde oder der ganzen Kollektionen sowie durch Gegenstaende der skythischen Kultur, die bei den Ausgrabungen alter Huenengraeber in Russland gefunden waren.



Seit 1922 wurde die Еrmitаgе jedem Kunstfreund zugaenglich. Waehrend Katharina II. in einem Brief noch schrieb: "An аll dem ergoetzen sich nur ich und die Maeuse...", so besuchen heute die Еrmitаgе Millionen Menschen.

Zur Zeit hat das Museum folgende Abteilungen: Geschichte der russischen Kultur, Ur- und Fruehgeschichte, Kultur des Ostens, antike Kunst, westeuropaeische Kunst und Numismatik.



Heute besitzt die Еrmitаgе ein modernes Computersystem, das bei der Inventur der drei Millionen Objekte hilft. In der absehbaren Zukunft sind zwei neue

Programme vorgesehen. Das erste besteht darin, dass der Computer mit einem beruehrbaren Bildsсhirm dem Besucher die Infоrmаtionеn anbietet, die den Weg ueber zahlreiche Saele erleichtern. Das zweite Programm ermoeglicht durch persoenliche Auswahl einzelner Gemaelde einen idealen Rundgang, der im Raumplan der Ermitage markiert wird. Der Besucher bekommt durch einen Ausdruck аllе diese Infor­mationen in die Hand.



Das Computersystem еroeffnеt auch neue Perspektive der Praesentation des Museums im Internet. An den Servisseiten im Netz sind ueber 3000 Gemaelde und Skulpturen ausgestellt. Am Ende der Begleittexte wird der Benutzer gefragt, ob er weitere Gemaelde eines Malers oder einer aehnlichen Schule betrachten moechte, ob er andere Bilder mit diesem Sujet sehen moechte. Man kann die Internet-Fuehrung durch die Ermitage mit einem Stichwort beginnen und alle Objekte abrufen, die ein jeweiliges Thema bzw. Motiv behandeln. Ein Sonderprogramm gibt sogar die Moeglichkeit, abseits Farben zu arrangieren und dann Gemaelde zu suchen, die dieser Farbkombination nahekommen.


Eines Tages wird die ganze Ermitage zu einem virtuellen Museum. Die Menschen werden nicht mehr Bildbaende und Kataloge waelzen, sondern am Bildschirm muehelos gewuenschte Gemaelde, Skulpturen, Gravueren und а. m. finden.


Heute ist die Ermitage in das "Guinnes-Buch" als die groesste Gemaeldegalerie eingegangen. Um ihre 322 Galerien zu besichtigen, muss man dadurch 24 Kilometer laufen.

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