4. Oktober 2009

Der Architekt Juri Veldten

J. Veldten

Fuer die Russische Baukunst der zweiten Haelfte des 18. Jahrhunderts ist der Kampf zwischen dem Barockstil und dem nach Russland kommenden Klassizismus kennzeichnen. Einer der hervorragenden Vertreter des russischen Fruehklassizismus ist Juri Veldten.

Die Familie Veldten stamm aus Deutschland. Georg Friedrich Veldten (in Russland Juri Veldten genannt) wurde 1730 in Petersburg geboren. Sein Vater, Mattias Veldten, war Hausverwalter bei der Akademie der Wissenschaften, und sein Onkel zweiter Grades Johann Veldten diente als Oberkuechenmeister bei Peter I.

Von Kindheit an hatte der Junge einen Hang zu Mathematik und Zeichnen. Er zeichnete gern Bauten, Kirchen, Bruecken und schoene Gitter. Sie gelangen ihm auch besser als Landschaften, Menschenfiguren und Tiere. Mit 8 Jahren begann er das Zeichnenstudium bei der Akademie, mit 15 Jahren fuhr er nach Deutschland, um sein Studium bei dem Professor Krafft fortzusetzen. In Deutschland nahm er an der Errichtung eines Schlosses und einiger anderen Bauten in Stuttgart und Berlin teil, wobei er tiefe Kenntnisse zeigte.

1750 kehrte Veldten nach Sankt Petersburg zurueck, um sein Studium bei dem Professor Schumacher fortzusetzen. Mit 24 Jahren bekam er das langersehnte Architektenattest und begann unter Leitung von Rastrelli zu arbeiten. Man sagt, dass der junge Veldten als rechte Hand von Rastrelli galt, und der grosse Meister ihm selbstaendige Arbeit anvertraute.

Gitter am Sommergarten

1762 reichte Rastrelli seinen Abschied. Katharina II. liess Veldten die Granitfassung des linken Newa-Ufers entwerfen. Die Arbeiten dauerten 20 Jahre lang, Veldten zeigte sich dieser Aufgabe gewachsen und erfuellte sie glaenzend. Als Schlussakkord dieses wahrhaftig kaiserlichen Unterfangens entstand (in Zusammenarbeit mit dem Baumeister Jegorow) das einzigartige Gitter des Sommergartens. Igor Grabar schrieb in der Geschichte der russischen Kunst: "Wir kennen kein Gitter in Europa, das so erstaunlich einfach geschaffen ist und gleichzeitig einen so feierlichen und erhabenen Eindruck macht. Wenn auch Veldten ausser diesen Granit- und Eisenerrichtungen nichts mehr hinterlassen haette, waere er in der Geschichte von St. Petersburg doch eingepraegt."

Ermitage
Es folgten die weiteren Auftraege: das Gebaeude der "Alten Ermitage", das Gitter zum Denkmal "Der Eherne Reiter". 1772 wurde Veldten zu einem Professor der Akademie ernannt. Es war auch Veldten, der im von der Akademie ausgeschriebenen Wettbewerb um den besten Bebauungsentwurf fuer die Strecke zwischen Admiralitaet und Millionnaja-Strasse siegte und den Preis von 500 Goldtscherwonzen bekam. 1820 - 1830 entstanden hier bogenweise drei Haeuser, die spaeter Rossi zum Generalstabsgebaeude umbaute, in dem er die Idee von Veldten verwendete.
Peterhof

Bald darauf arbeitete Veldten in Peterhof. Nach der erfolgreichen Restauration der Grotte vor dem Schloss bekam er den Auftrag, die Innenschlossinterieurs neu zu schaffen. Der Weisse Speisesaal, der Thronsaal und der Tschesme-Saal wurden im klassizistischen Stil fertiggestellt.

Speisesaal
Die Kaiserin Katharina II. war zufrieden. Ihr gefielen die ruhigen Farben hell angestrichener Waende in Verbindung mit komplizierten Stuckarbeiten, neuen Stilleben und Blumengirlanden. Begeistert war Katharina II. von dem mit Kristallkronen geschmueckten Speisesaal.

Kirche
Die groesste Popularitaet aber haben dem Architekten die von Veldten in Petersburg gebauten Kirchengebaeude gebracht: ein nicht grosser und aparter Bau, der mit einer Kuppel gekroent ist. Verdten erbaute sieben Kirchen, darunter vier lutherische, zwei orthodoxe und eine armenische.

Juri Veldten starb am 14. Juni 1801. Wir wissen leider nicht, wer an seinem Sterbebett war, denn seine Frau, seine zwei Soehne und die Tochter waren schon lange nicht mehr am Leben.

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1 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

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